Lärmbelastung für Anwohnerinnen und Anwohner wird deutlich reduziert
Bautätigkeiten im Bereich der Liegewanne werden über Weihnachten komplett ausgesetzt, ab dem 27. Dezember nur noch tagsüber weitergeführt und schneller als ursprünglich geplant abgeschlossen.
Die Höegh Gannet, ein schwimmendes LNG-Terminal mit Regasifizierungsanlage (FSRU), ist seit Anfang des Jahres im Brunsbütteler Elbehafen im Auftrag des Bundes stationiert. Mithilfe der FSRU wird importiertes verflüssigtes Erdgas (LNG) regasifiziert und in das deutsche Gasnetz eingespeist. Sie ist wichtiger Bestandteil der LNGImportinfrastruktur, die für die bundesweite Energieversorgungssicherheit essenziell ist. Um eine schnellstmögliche Nutzung zu ermöglichen, wurde die Höegh Gannet vorübergehend am bestehenden Gefahrgutliegeplatz des Brunsbütteler Elbehafens stationiert, bis ihr endgültiger Liegeplatz an der neu zu errichtenden Jetty zur Verfügung steht.
Vorhabenträgerin für die Errichtung dieser Jetty ist, im Auftrag der bundeseigenen Deutsche Energy Terminal GmbH (DET), die Elbehafen Energy Port & Logistics GmbH (EEPLG), eine Tochterfirma der Brunsbüttel Ports GmbH mit Sitz in Brunsbüttel. Bereits Ende Oktober dieses Jahres hatte das Amt für Planfeststellung Verkehr des Landes Schleswig-Holstein (APV) als zuständige Genehmigungsbehörde für dieses Vorhaben den vorzeitigen Maßnahmenbeginn bewilligt.
Hintergrund: Maßnahmenbeginn im Oktober
Bereits im Oktober hatten DET und EEPLG über folgende Arbeiten, die im Rahmen des vorzeitigen Maßnahmenbeginns durchgeführt werden, informiert:
Nachdem der Baubeginn nun erfolgt ist, möchten wir die Öffentlichkeit weiterhin transparent über die aktuell stattfindenden Baumaßnahmen informieren:
Nassbaggerarbeiten im Bereich der Liegewanne haben am 20. November 2023 begonnen. Seitdem arbeitet der Stelzenpontonbagger „Goliath“ im Bereich der neuen Liegewanne, um die Elbe in diesem Bereich zu vertiefen. Das Baggergut wird vom Bagger in sogenannte Klappschuten (Transportfahrzeuge) verbracht. Eine Klappschute kann rund 2.800 m³ Baggergut aufnehmen und transportiert dieses zur dafür vorgesehenen Verbringstelle, welche nahe der Tonne E3 zwischen Cuxhaven und Helgoland liegt. Da ein Umlauf zwischen Brunsbüttel bis zur Verbringstelle und zurück rund zwölf Stunden dauert, sind, je nach Verfügbarkeit, insgesamt zwei bis drei Schuten gleichzeitig im Einsatz.
Diese Nassbaggerarbeiten in den Bereichen der Liegewanne und der Baggerinne sind die einzigen Bautätigkeiten zur Errichtung der neuen Jetty, deren Durchführung teilweise für den Nachtzeitraum vorgesehen sind. Alle anderen Bautätigkeiten erfolgen ausschließlich tagsüber. Dies umfasst sowohl die erwähnten weiteren Bautätigkeiten im Rahmen des vorzeitigen Maßnahmenbeginns als auch spätere Bautätigkeiten zur Errichtung der Jetty, wie z.B. Rammarbeiten.
Unser Ziel ist es, die aktuell vorgenommenen Nassbaggerarbeiten im Bereich der Liegewanne schnellstmöglich abzuschließen, und damit auch die Dauer der Gesamtlärmbelastung so gering wie möglich zu halten. Hierfür sind eingeschränkte Nassbaggerarbeiten im Nachtzeitraum erforderlich. Der Stelzenpontonbagger „Goliath“ ist demnach gemäß Genehmigung nicht nur tagsüber tätig, sondern auch im Zeitraum von 20:00 Uhr bis 02:00 Uhr. Um die Lärmemissionen zum Schutz der angrenzenden Wohnbebauung zu reduzieren, arbeitet der Bagger in dieser Zeit im leistungsreduzierten Betrieb. Das bedeutet, dass seine Leistung im Gegensatz zum Tages-Regelbetrieb (07:00 – 20:00 Uhr) um 50% reduziert wird. Statt zwei Motoren und insgesamt acht Hydraulikpumpen arbeiten im Nachtzeitraum lediglich ein Motor und vier Hydraulikpumpen.
Lösung zur Entlastung von Anwohnerinnen und Anwohnern gefunden Da bereits eingeschränkte Nassbaggerarbeiten im Nachtzeitraum stattfinden konnten, sind die Arbeiten im Bereich der Liegewanne bereits weit fortgeschritten und müssen nicht mehr, wie ursprünglich geplant, auch nachts bis in den Januar fortgeführt werden. Im Hinblick auf unser Ziel einer schnellstmöglichen Reduzierung der Lärmemissionen für die angrenzende Wohnbebauung haben wir eine Lösung gefunden, welche sich derzeit in Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden befindet. Diese kommt insbesondere den Anwohnerinnen und Anwohnern entgegen. Für die Nassbaggerarbeiten im Bereich der Liegewanne sieht die neue Planung demnach folgendes vor:
Ausblick auf weitere ausstehende Baumaßnahmen In den nächsten Schritten wird neben den Baggertätigkeiten im Bereich der Liegewanne mit einem deutlich kleineren Raupenbagger mit geringeren Lärmemissionen, welcher auf dem Arbeitsschiff Henriette steht, die sogenannte „Baggerrinne“ im Westbecken hergestellt. Die Nassbaggerarbeiten finden im Flachwasserbereich statt. Daher sind diese Arbeiten tidenabhängig, d.h. 2-3 Stunden vor sowie nach Niedrigwasser kann nicht gebaggert werden. Aufgrund der somit entstehenden Tidenabhängigkeit können Baggerarbeiten, je nach Tide, ganztägig stattfinden. Vorgesehen sind diese Arbeiten für das erste Quartal 2024. Die Arbeiten zum Rückbau vorhandener Hafenanlagen im Westteil des bestehenden Hafens haben Ende November begonnen. Diese werden ausschließlich im Tageszeitraum (07:00 – 20:00 Uhr) durchgeführt. Im Zuge der Rückbau- und Abbruchmaßnahmen kann es je nach Tätigkeit zeitweise zu Lärmemissionen kommen. Die Errichtung eines temporären Baudammes im Westbecken des Elbehafens, welche für landseitige Maßnahmen zur Errichtung der Zugangsbrücke benötigt wird, ist nach aktuellem Planungsstand für Januar 2024 vorgesehen. Auch diese Arbeiten werden ausschließlich im Tageszeitraum (07:00 – 20:00 Uhr) stattfinden. Auch weiterhin werden wir über die Baumaßnahmen im Zuge der Errichtung der Jetty im Elbehafen regelmäßig informieren.
Baggerarbeiten des Stelzenpontonbaggers „Goliath“
Ihre Ansprechpartner bei Rückfragen:
Elbehafen Energy Port & Logistics GmbH (EEPLG)
Frank Schnabel
Geschäftsführer
T +49 (0) 4852 884 35
Deutsche Energy Terminal GmbH
Leiter Kommunikation